Äpfel, Äpfel, Äpfel… Wohin das Auge zur Zeit reicht – die Apfelbäume tragen heuer reich und die Früchte wollen gelagert oder verarbeitet werden.
Ich habe mich dieses Jahr dazu entschlossen, Apfelsaft mit dem Dampfentsafter herzustellen, um ihn haltbar einzulagern für den Winter…. Das ist sehr einfach, erspart das Schälen und Entkernen der Früchte. Auch wenn sicherlich die meisten von Euch längst wissen, wie einfach und praktisch die Entsaftung mit dem Dampfentsafter ist, so möchte ich es dennoch kurz erläutern:
1) Vorbereitung: Die Äpfel waschen, halbieren, schlechte Stellen entfernen, etwas kleinschneiden und in den Siebeinsatz des Dampfentsafters geben. Schälen oder Kerngehäuse entfernen ist NICHT nötig – das ist ja das Schöne und Praktische am Dampfentsaften ;-). In meinen bzw. den handelsüblichen Dampfentsafter passen ca. 4 kg Äpfel.
2) Den unteren Teil des Dampfentsafters mit Wasser füllen. Saft-Auffangbehälter und mit Äpfel gefüllten Siebeinsatz einsetzen. Den Saft-Ablass-Schlauch in eine ausreichend große Schüssel führen, evtl. mit einer Klammer den Schlauch abklemmen, um ein „freies“ Fließen zu verhindern. Herd einschalten.
3) Warten, bis das Wasser erhitzt ist und kocht, dann Temperatur herunterschalten, leise köcheln lassen. Wichtig ist, dass der Deckel des Dampfentsafters geschlossen ist, damit das Obst gedünstet wird und der Saft besser gewonnen werden kann. Der Saft fließt nach und nach – oder nach Öffnen der Schlauchklemme in einem „Rutsch“ – in die Schüssel. Achtung: bautechnisch bedingt bleibt ein Rest Saft im Auffangbehälter des Entsafters zurück, zum Entnehmen einfach den Behälter ein wenig nach vorne neigen und aufpassen, dass dabei der Schlauch immer noch in der Schüssel bleibt ;-). Achtung: zwischendurch ab und zu nachsehen, ob sich noch genügend Wasser im unteren Teil des Entsafters befindet – und kaltes – oder besser noch bereits heißes Wasser – nachfüllen. Dies ist wichtig, damit der Dampentsafter nicht „trockenläuft“ und außerdem ist das Wasser die Voraussetzung für das erfolgreiche und schnelle Entsaften.
4) Zwischendurch ruhig einmal mit einem Holz-Kochlöffel umrühren, die weiche Apfelmasse etwas drücken…
5) Wenn man feststellt, dass die Früchte recht trocken sind und kein Saft mehr nachfließt, den Herd ausschalten und den Saft ggf. durch ein Sieb absieben. Dann abkühlen lassen oder zum Haltbarmachen heiß randvoll in saubere, sterilisierte Flaschen oder Twist-Off-Gläser füllen. Wenn der Saft nicht mehr heiß genug ist, noch einmal auf dem Herd in einem separaten Topf erhitzen, damit die heiße Flüssigkeit ein Vakuum in den Behältern bilden kann. So ist der Saft dann in der Regel ca. 1 Jahr haltbar…
Ich habe die Feststellung gemacht, dass die Dampfentsaftung recht ergiebig ist – ca. die Hälfte des Apfelgewichtes, d.h. aus 4,5 kg Äpfeln, die ich in den Entsafter hineingab, erhielt ich über 2 Liter recht klaren Apfelsat. Mein Versuch, die Apfelmasse aus dem Dampfentsafter zusätzlich noch in einem Handtuch per Hand auszuwringen, hat sich als unbedeutend erwiesen. Das kann man sich wirklich sparen !
Der Geschmack ist natürlich, sehr fruchtig, wir trinken ihn gerne pur oder mit Wasser verdünnt und genießen das Bewusstsein, einen 100%ig „vegetarischen“ Apfelsaft (ohne Würmer ;-)) aus Biologischem Anbau, nämlich unserem Garten, zu trinken. Wem der Saft zu sauer ist, fügt nach Belieben Zucker hinzu. Prosit !
Aber nun sind wir noch nicht fertig, denn die Apfelsaftreste bzw. die entsafteten Äpfel können entweder auf den Kompost, oder aber wir bereiten Apfelmus daraus zu – und zwar ganz einfach:
Die Äpfel aus dem Entsafter herausholen und durch ein Sieb passieren, ich mache das z.B. mit einem Passiersieb – (funktioniert natürlich noch besser mit der flotten Lotte). Denn nun bleiben die Schalen und Kerne im Sieb zurück, das Apfelmus landet im Behälter und kann dann in Gläser abgefüllt werden, wo sich das Apfelmus im Kühlschrank mind. 1 Woche aufbewahren lässt. Wer es länger konservieren möchte, kocht die Gläser ein, z.B. im Einkocher oder im Backofen (ca. 30 Minuten bei 90°).
Nachtrag August 2015: Habe eben das letzte Twist-off-Glas mit Apfelsaft aus dem Keller geholt – einwandfrei und lecker! Die neuen Äpfel stehen bereit für den nächsten Saft :-).
Es grüßt herzlich,
Birthe
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Danke für die guten Tipps.ein erster Apfelsaft ist fertig und schmeckt! Grüße Stefan
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Das freut mich, dass alles geklappt hat und der eigene Saft schmeckt – Super ! Herzliche Grüße und danke für das Feedback, Birthe 🙂
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Habe diesen Herbst beim entsaften und Apfelmus einkochen häufig dankbar an dich und deinen Blog gedacht.
Dein Blog ist echt großartig!
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Das freut mich ! Vielen Dank für Deinen netten Komentar und liebe Grüße, Birthe 🙂
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Ich habe auch einen Heissentsafter und versafte wirklich einfach alles, was mir in die Finger kommt. Am liebsten Kornelkirschen, Rhabarber und Quitte. Nur Äpfel blieben bis anhin verschont – das werde ich nach deinem Blogbeitrag ändern! Liebe Grüsse Cornelia
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Hallo Cornelia, ich entsafte auch alles mögliche – Rhabarber und Kornelkirschen habe ICH noch nicht entsaftet und werde es vielleicht in der kommenden Saison einmal versuchen.
Bei mir sind es eher Äpfel, Birnen, Kirschen usw., da der Saft auch ohne Zucker sehr gut schmeckt. Rhabarbersaft muss aber sicherlich gesüßt werden, oder? Den stelle ich mir schon ziemlich sauer vor… ;-).
Liebe Grüße, Birthe
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Ich gebe ein klein wenig Zucker dazu, aber wirklich nicht viel, 100 pro 2-4 kg, das bricht ein bisschen das Saure. Ich brauche die Säfte vor allem auch zum Ablöschen von Gemüse oder Fleisch, heute z.B. die Saftplätzlich vom Biohof mit einer Flasche Mirabellensaft – und es war extrem lecker.
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Das ist wirklich nicht viel – den Zucker könnte ich dann auch mit Honig ersetzen. Das werde ich im kommenden Frühjahr auf jeden Fall probieren. DAnke für den Tipp und liebe Grüße, Birthe
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hallöchen,
wo bleibt das rezept für den aufgeführten hinweis: ich möchte eventuell sogar apfelwein herstellen.In diesem blogg ist leider nichts darüber aus geführt wie man aus diesem dampfgegarten saft einen wein zaubert.Es wird ausführlich erklärt wie äpfel zu saft gegart werden ,aber der rest ,wie aus diesem heißgewonnen saft wein hergestellt wird ,fehlt in diesem blogg.Genau diese interessiert mich sehr,
gruß brennickes
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Liebe(r) Brennickes,
in diesem Beitrag geht es nur um die Herstellung von Apfelsaft. Wenn man im oberen Suchfeld „Apfelwein“ eingibt, kommen die Beiträge, wie man Apfelwein herstellt. Im Grunde ist es ganz einfach: Frischen Apfelsaft in einen Gärbehälter mit Gärröhrchen geben, stehen lassen, abwarten. Wenn er fertig „gesprudelt“ ist, was einige Wochen dauern kann, ist der Wein trinkfertig – lecker ! MIt heißgewonnenem Saft funktioniert es nicht immer und dauert, wenn es funktioniert, länger, bis es anfängt zu gären. Auf der sicheren Seite ist man mit kalt gepresstem Saft. Einfach ausprobieren – berichte doch gerne mal über Deine Versuche, wenn Du es ausprobiert hast :-). Herzliche Grüße, Birthe 🙂
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Super Bericht. Wir haben uns gerade ein Haus mit Apfelbaum gekauft. Es wird noch etwas dauern, aber bald werden wir dann sicherlich Bedarf haben für einen solchen Entsafter! 😀
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ich muss gestehen, dass ich eine der Letzten bin, die sich glaub ich so einen Dampfensafter besorgt. Aber nun komme ich auch endlich dazu 😀 ich wollte mich diesbezüglich etwas im Internet informieren und bin froh auf diesen Betrag gestoßen zu sein.
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ich hab sie schon mehrfach dampfentsaftet mit meinem Wecktopf und dem entsprechenden Aufsatz, aber auch schon kalt mit dem Entsafter, dieser Saft schmeckt besser, aber die höchste Ausbeute bekommt man trotzdem nur in der professionellen Kelterei.
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I plan to reblog your post in my blog https://hellocreativestimes.com. Since you have enabled reblogging on your post, I am assuming that you are allowing others to reblog this post. However, if you have any objection to reblogging your post, please let us know as soon as possible. Thank you.
🙂
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Hat dies auf Hello Creatives Times rebloggt.
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Bin grade am Äpfel entsaften, ich bin so gespannt wie es wird, habe noch nie Saft mit dem Entsafter gemacht. Melde mich wieder
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Viel Erfolg – bin gespannt auf Deine Erfahrungen und wie es funktioniert hat :-). Liebe Grüße, Birthe
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Hat wirklich super gut geklappt mit dem Saft, was ein wenig stört sind die schwebeteilchen in der Flasche, mich persönlich nicht , aber den Rest der Familie 😁 Wie bekommst du die weg?
Habe auch Apfelmus gemacht, war sehr mühsam mit Sieb und Löffel , was für eine Flotte Lotte hast du? Es gibt ja so viele
Liebe Gruesse
Astrid
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Hallo Astrid, freut mich, dass alles geklappt hat, ist ja auch einfach – am meisten Arbeit macht das Vorbereiten und Saubermachen ;-).
Die Schwebstoffe bekommst Du weg, wenn Du die Flüssigkeit einfach nochmal durch einen Kaffeefilter gießt. Das kann unter Umständen eine Weile dauern und man muss ggf. den Filter immer wieder mal erneuern, da die Schwebstoffe den Filter recht schnell „zusetzen“ – das merkt man, wenn kaum noch Flüssigkeit herausläuft.
Ohja, Apfelmus durch Flotte Lotte oder „Fleißiges Lieschen“ – siehe meinen entsprechenden Beitrag – ist schon sehr mühsam. Ich habe für mich festgestellt, dass es einfacher und schneller geht, wenn ich die Äpfel vorher schäle und entkerne, dann brauche ich die gedünsteten Äpfel später nur noch mit dem Pürierstab pürieren – so fein wie wir es mögen, d.h. sehr fein ;-).
Das Passiersieb verwende ich gar nicht sehr oft.
Liebe Grüße, Birthe
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Vor ca. 6 Jahren habe ich auch alle möglichen Äpfel dampfentsaftet, nur seit ca.
2 Jahren funktioniert es nicht mehr, da die Äpfel immer zu Mus werden und kein#
Saft herauskommt. Woran kann es liegen?
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Die Äpfel werden zu Mus – keine Frage, aber dann müsste unten auch Saft herauskommen. Es könnte an der Apfelsorte liegen – nicht jede Sorte ist sehr Saftergiebig – oder waren sie evtl. nicht reif genug? Ich drücke ggf. auch mit einem Kartoffelstampfer o.ä. auf die Masse im Topf, um noch zusätzlich Saft herauszubekommen. Versuch es einfach nochmal, normalerweise kann gar nichts schief gehen ;-). Liebe Grüße, Birthe
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