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[Tomaten] Bewässerung – richtig gießen für gesunde Pflanzen…

Immer wieder werde ich darauf angesprochen, wofür die  Plastiktöpfe neben den Tomatenpflanzen eigentlich gut sind… Es ist ganz einfach: Zur einfachen und richtigen Bewässerung :-). Und da es beim Gießen und Bewässern von Tomatenpflanzen eben doch so einiges zu Beachten gilt, will ich heute eimal näher darauf eingehen.

Damit die Tomaten-Pflanzen nicht unnötig gestresst werden und sich voll und ganz auf das Wachstum und die Fruchtbildung konzentrieren können, möglichst widerstandsfähig werden und bleiben, sollte man beim Gießen möglichst folgendes beachten – und dies unabhängig davon, ob die Tomaten drinnen, draußen, im Gewächshaus, im Topf, vor dem Schuppen, oder wo auch immer gezogen werden:

1) Tomaten möglichst mit aufgefangenem Regenwasser gießen, denn dies ist in den meisten Fällen wesentlich „weicher“ als Leitungswasser.

2) Das Wasser sollte möglichst nicht eiskalt sein,  es wirkt sonst wie eine „kalte Dusche“ und wer mag das schon ? ;-). Dies bedeutet: wenn es sich vermeiden lässt, möglichst nicht das kalte Wasser direkt aus dem Wasserhahn verwenden, sondern es erst erwärmen (Gießkanne

Wie erhält man warmes Wasser:

a) Wasser im Regenfass auffangen, dort wird es im Sommer eigentlich immer die richtige Gießtemperatur haben

Anmerkung : Unser Regenfass ist im Sommer recht schnell leer – Nachschub von oben fällt oft aus, daher befüllen wir das Regenfass dann mit Leitungswasser aus dem Wasserhahn . Dort kann es sich dann auf natürliche Weise erwärmen und der Außentemperatur anpassen:

Wasserfass mit Leitungswasser befüllen, zum Erwärmen

Wasserfass mit Leitungswasser befüllen,  zum Erwärmen

b) Die mit (lLeitungs-)Wasser gefüllten Gießkannen in die Sonne oder nach draußen stellen – oder idealerweise ins Gewächshaus. Dort kann sich das Wasser an die Außentemperatur anpassen und es kann abends zum Gießen verwendet werden (von unten gießen nicht vergessen ;-)).

Gießkannen im Gewächshaus, zum Erwärmen des WassersOLYMPUS DIGITAL CAMERA

Gießkannen im Gewächshaus, zum Erwärmen des Wassers

3) Morgens gießen – solange die Sonne noch nicht hoch am Himmel steht und die Pflanzen sich  noch nicht aufgeheizt haben. Dann vertragen sie es übrigens auch eher, mit etwas kühlerem Wasser gegossen zu werden

4) Die Tomatenpflanzen möglichst nur von unten gießen – d.h. auf die Erde, ins Erdreich, in die Nähe der Wurzel. Bitte den Tomatenpflanzen keine regelmäßige Dusche verpassen, d.h. die Blätter sollten beim Gießen möglichst nicht unnötig benetzt werden.

Dafür benötigt man dann auch keine Brause an der Gießkanne, man gießt im Strahl auf die Erde rund um die Wurzel. Bewährt hat sich folgende -kostengünstige – Technik:

Beim Pflanzen der Tomatenpflanzen ein oder zwei – oder mehr – leere Pflanztöpfe (Kunststoff oder Ton) mit Löchern im Boden neben die Wurzeln in die Erde setzen, bzw. leicht „eingraben“, leicht schräg, damit die Bodenlöcher zur Tomatenpflanze, zur Wurzel führen:

Tomaten Bewässerung, einfacher Gießen

Tomaten Bewässerung, einfacher Gießen

Blick ins Gewächshaus: 19 Tomatenpflanzen, 6.6.15

Blick ins Gewächshaus: 19 Tomatenpflanzen, 6.6.15

Außerdem achte ich darauf, die unteren Blätter der Pflanzen zu entfernen, damit die Bewässerungs-Töpfe später nicht vom herabhängenden Laub bedeckt werden…

Der Effekt dieses Systems ist: Man kann die Töpfe voll gießen, das Wasser läuft langsam, aber sicher durch die Löcher DIREKT dahin, wo es hin soll: zu den Wurzeln unserer Tomatenpflanzen! Man kann sogar ein wenig „auf Vorrat“ gießen, das Wasser bleibt im Topf stehen, wenn der Boden nass genug ist…

Noch ein Vorteil dieser Methode: Auch  Dünger (z.B. Brennesseljauche oder sonstiger Dünger) kann genau dosiert direkt an Pflanze gebracht werden und versickert nicht ungenutzt im Erdreich…

Außerdem gibt es inzwischen  „Tomaten-Bewässerungs-Ringe“ aus Kunststoff im Handel zu kaufen, die im Grunde nach dem gleichen Prinzip funktionieren und natürlich genauso gut verwendet werden können.

Noch einmal: Das  Gießen „von Oben“, d.h. auf die komplette Tomatenpflanze ist aus mehreren Gründen möglichst zu vermeiden:

gießt man abends auf die komplette Tomatenpflanze, können die Blätter unter Umständen vor der Nacht nicht mehr vollständig abtrocknen und Pilze/Mehltau werden begünstigt. Also: Wenn von oben, dann bitte morgens!

gießt man die komplette Pflanze mittags oder in der prallen Sonne, können die Blätter durch die Sonneneinstrahlung verbrennen – die Tropfen wirken dann wie eine Art Lupe. Also widerum: Wenn von oben, dann bitte morgens!

5) Regelmäßig gießen  – die Tomatenpflanzen sollten nicht austrocknen. Daher kann es – besonders in Hitzeperioden – durchaus vorkommen, dass man sogar zweimal am Tag gießen muss – eben dann auch abends –

Anmerkung: Ich hatte mich vor einigen Jahren gewundert und geärgert, dass meine Tomaten braune Flecken bekamen,  meist an der dicken Rundung der Tomaten, die Stellen wurden braun, flach… Dies kann das Ergebnis von wechselhaftem Gießen sein: mal trocken, mal nass, sogar ausgetrocknet – das mag keine Pflanze… Seitdem ich bewusster und regelmäßiger gieße, sind meine Tomaten einfach nur noch rot – Mehltau und andere Krankheiten nicht ausgeschlossen…

Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesen Tipps zum Gießen von Tomatenpflanzen ein wenig hilfreich sein. Natürlich sind diese Hinweise keine Garantie dafür, dass Mehltau, Milben oder andere Krankheiten/Schädlinge über unsere Tomaten herfallen. Hier spielen noch andere Faktoren eine Rolle: Wetter, Kälteperioden, Luftzug bzw. Luftstau, usw… Außerdem bin auch ich kein gelernter Gärtner, die obigen Erkenntnisse  sind meine Erfahrungen über „das richtige Gießen“ und Allgemeinwissen, das  ich im Laufe meiner inzwischen 15-jährigen Tomatenanbau-Erfahrung mitgenommen habe…

Habe ich noch etwas vergessen …? Habt Ihr noch zusätzliche Tipps, was man beim Gießen beachten sollte? Dann bitte gerne über die Kommentarfunktion ergänzen – Danke!

Übrigens: habe ich schon erwähnt, dass das abendliche Gießen DIE Einladung für Schnecken zum Abendessen ist … 😉 ?

Das Gießen ist ein wichtiges Thema  –  ist die Tomatenpflanze mit ausreichend und gutem Wasser versorgt, wird sie auch widerstandsfähiger gegenüber anderen Krankheiten.

Viel Spaß und Erfolg bei der Tomatenzucht wünscht,

Birthe

12 Kommentare zu “[Tomaten] Bewässerung – richtig gießen für gesunde Pflanzen…

  1. Hallo Birthe!
    Ich habe mich an deinen Tipp erinnert und dieses Jahr endlich umgesetzt. Vermutlich nicht ganz korrekt, weil ich die Töpfe nicht schräg eingegraben habe. Man sollte den Artikel halt vor der Arbeit lesen und nicht danach 😉 Aber ich denke es wird trotzdem funktionieren. Ich habe Tontöpfe verwendet weil ich hoffe, dass sie zusätzlich im Ton Wasser speichern und abgeben.
    lg, Maria

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    • Hallo, freut mich, dass mein -etwas lang gewordener – Beitrag hilfreich ist. Was für eine Mulchschicht liegt denn um die Tomaten? Wäre interessant, welche Erfahrungen Sie damit gemacht haben, denn eine Mulchschicht soll ja auch gut sein… LG Birthe

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    • Hallo Karen – auch ein Töpfchen ist bereits eine Erleichterung und große Hilfe. Aber Du wirst sehen – mit zwei Töpfen fällt das Gießen später, wenn die Pflanzen größer sind, noch leichter… :-). LG Birthe

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  2. Na das war ja mal ein ausführliches Statement zum Gießen 😉 Wir machen es genau so. Unsere Töpfe sind allerdings etwas kleiner. Wir füllen sie eben mehrfach. Gerade bei den Tomaten achten wir sehr darauf, dass ja kein Blättchen nass wird. Mit Hütchen und Schläuchen versuchen wir, sie vor dem Nass von oben zu bewahren.
    Solang wir Regenwasser haben, benutzen wir auch zuerst dieses zum Gießen. Dieses Jahr ist es nur leider relativ trocken 😦

    Gefällt 2 Personen

    • Ach, ich glaube, es ist wohl egal, wie groß oder klein die Töpfe sind. Das Prinzip ist ja immer das Gleiche. Es ist wirklich seehr trocken. Unser Regenfass ist zwar stets gefüllt, aber leider seit Wochen nur mit Leitungswasser aus dem Schlauch… LG Birthe

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