Februar/Garten-Tagebuch 2020/Winter

Topinambur: Eine tolle Knolle für den Genuss im Winter !

Ich begeistere mich immer mehr für den Anbau von Wintergemüse – dieses Jahr kann ich zum ersten Mal Topinambur-Knollen ernten – und bin begeistert !

Topinambur – die gesunde tolle Knolle – ist u.a. auch bekannt als „Erdapfel“, „Erdbirne“ (Achtung Verwechslungsgefahr :So werden in Österreich, Schweiz und teilw. Süddeutschl. auch die „normale“ Kartoffel bezeichnet !), „Indianerknolle“, „Erdtrüffel“, „Erd-Sonnenblume“, usw…

Die Ernte kann quasi den ganzen Winter über erfolgen (November bis März) – sofern der Boden „offen“, also nicht gefroren ist. Die oberirdische Pflanze stirbt zwar bei Frost ab, aber die die Wurzel ist bis -25 frosthart ! Sie benötigt also keinen Winterschutz und ist somit das ideale Wintergemüse 🙂 .

Topinambur ist sehr kalium- und eisenreich. 3-4 Knollen decken bereits den gesamten Eisenbedarf eines erwachsenen Menschen. Außerdem enthält die Knolle Calcium, Magnesium, Phospor, Selen, Vitamin B1 und Zink.

Gleichzeitig ist sie sehr fettarm und durch den hohen Inulingehalt ist sie auch für Diabetiker interessant, da die pflanzliche Fructose im Inulin vom Dünndarm nicht aufgenommen werden kann und somit den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Im Gegenteil: Die pflanzliche Energie im Inulin  fördert die gesunde Darmflora sowie die Verdauung und gehört somit zu den Präbiotika.

Man kann sie sowohl roh essen als auch braten, backen oder kochen. Der Geschmack ist leicht nussig und sogar etwas süß…

Der Anbau erfolgt eigentlich nur einmal – hat man sie einmal im Frühjahr im Garten ausgesetzt, wächst sie unermüdlich weiter, da man bei der Ernte wohl nie ALLE Wurzeln entdeckt. Bleiben Wurzelstücke im Boden, treiben diese im nächsten Jahr selbständig wieder aus. Wer nicht möchte, dass sie sich auf Dauer zu sehr ausbreiten, sollte also lieber eine Wurzelsperre einbauen ;-).

Übrigens: Topinambur eignet sich durchaus auch als Sichtschutz im Garten ;-).

Der Anbau -bei mir – war denkbar einfach:

Im Frühjahr 2019 habe ich also zum ersten Mal ein paar Topinambur-Knollen gekauft und im Garten HM in die Erde versenkt – und im weiteren Verlauf quasi nicht mehr beachtet – nicht gegossen -nicht gedüngt…

Nebem dem Kartoffelfeld wuchsen sie so vor sich hin, erreichten eine beachtliche Höhe von fast 2 mtr.  (sie kann sogar bis 3 mtr. hoch werden!), blühten im Herbst verhältnismäßig kurz unscheinbar gelb, ähnlich wie Sonnenblumen…  Übrigens lag die kurze Blühzeit bei uns im Garten wohl eher an der Trockenheit, Hitze o.ä. . Üblicherweise zeigen sich die gelben Blüten, die ähnlich wie kleine Sonnenblumenblüten aussehen, zwischen August und November.

Ehrlich gesagt, dachte ich nicht wirklich, dass ich überhaupt etwas ernten könnte – die Wühlmäuse haben sicherlich schon alles weggefressen, davon war ich fest überzeugt…

Heute habe ich nun endlich eine Pflanze „ausgehoben“ bzw. nachgesehen, ob noch  einige Wurzeln übrig sind, die ich ernten könnte… Und siehe da: Tolle Knolle !!

Ich brauchte gar nicht tief zu graben und schon zeigten sich die Wurzelknollen, als ob sie nur darauf gewartet hatten, dass sie endlich herausdürfen… Von nur einer Pflanze habe ich nur heute fast 500 g geerntet – und habe dabei noch gar nicht alles von dieser Pflanze herausgeholt, da ich nicht soviel Knollen brauchte, wie ich zur Verfügung gehabt hätte ;-).

Die Knollen sind sehr verwachsen, ähneln vom Aussehen her Ingwer… Sie sind sehr „verknorzt“, lassen sich deshalb auch nicht wirklich gut schälen. Aber das macht nichts, man kann die dünne Schale ohnehin gut mitessengründliches Abbürsten der Erde und Waschen ist vollkommen ausreichend.

Das Fruchtfleisch der Knolle ist zartweiß:

Man sagt, dass man die Knolle quasi nicht mehr los wird, wenn man sie einmal im Garten hat, da sich selbst kleinste Wurzelstücke, die in der Erde verbleiben, weiter vermehren (also ggf. Wurzelsperre einbauen ;-)).  Sollen sie, mir und uns ist es recht, im Garten HM ist reichlich Platz und ich kann gar nicht genug von dieser Knolle bekommen… ! Auch bei den übrigen Familienmitgliedern kommt sie geschmacklich gut an. Was wollen wir also mehr ;-)?

Seid Ihr auch so begeistert von dieser tollen Knolle Topinambur ? Sie ist so unkompliziert und einfach anzubauen, dabei so gesund – und lecker -, wer kann sich diesem Zauber entziehen… ;-)?

Herzliche Grüße aus dem Garten, Birthe

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9 Kommentare zu “Topinambur: Eine tolle Knolle für den Genuss im Winter !

  1. Hallo, ein einzelner Garten ist im Grunde nicht das Problem, wenn eine Wurzelsperre oder kontrollierter Anbau im Hochbeet erfolgt. Problematisch ist, dass sich eine invasiv wachsende Pflanze immer mehr Raum nimmt, ähnlich wie das Indische Springkraut an den Flüssen und Dorfrändern. So eine Entwicklung muss langfristig über über Jahre (Jahrzehnte!) betrachtet werden. Immens und ungehindert wachsend, wirkt es sich auf einheimische Gewächse und davon lebende Insekten-Nahrungsketten-Vögel-Igel-oder andere absolut negativ aus. Es vereinnahmt dringend benötigte Stellen, die besser mit bienen- und insektenfreundlichen Pflanzenmischungen ausgesäht werden. Daher Topinambur als Gemüse-Anbau betrachten, den man für sich eingrenzt und nicht ungehindert wachsen lässt. Das Argument „Ach der einzelne Garten soll jetzt Schuld sein“ zählt nicht. Es verbreitet sich selbständig in die Umgebung, und bei der naturabgewandten, leider vorherrschenden Baumarkt-Garten-Kultur ist unser Fauna ohnehin schon auf dem Rückzug! Gruß Anja

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    • Hallo Anja, ja da hast Du wohl insgesamt leider recht… – auch wenn im Baumarkt inzwischen m.E. doch wieder etwas mehr auf „bienenfreundliche“ Blumen geachtet und hingewiesen wird. Aber da geht noch mehr ;-).
      Man sollte Tobinambur am Ausbreiten hindern, daher am besten wohl eine Wurzelsperre. Bei uns ist nebenan Wiese, die mehr oder weniger regelmäßig gemäht wird, und das Gemüse-/Kartoffelbeet, sodass er bei uns immer wieder in seine Grenzen verwiesen wird. Ansonsten würde sie sich wohl tatsächlich „ungebremst“ verbreitern, zumal sie sehr robust zu sein scheint…
      Herzliche Grüße aus dem Garten, Birthe

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  2. Ich hab mich bisher noch nicht dran getraut. Vor allem, weil es ja heißt, dass man die nicht mehr los wird. Wie du ja auch geschrieben hast. Nun überlegen wir aber, einen Teil des Gartens in einen Permakulturgarten umzuwandeln, indem genau solches Gemüse einfach vor sich hin wachsen kann. Da wird Topinambur evtl. doch wieder interessant. 🙂
    Lieben Dank für deinen Bericht dazu! Mein Interesse ist nun geweckt. 🙂

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  3. Ich habe mir vor 2 Jahren auf einem Pflanzen- Basar eine Topinambur mit -genommen, weil mir die Sonnenblumen so sehr gefallen. Im letzten Jahr hatte ich eine gute Ernte, in diesem Winter hat die Wühlmaus kaum etwas übrig gelassen. Das kann ich sehr gut verstehen, die Knolle schmeckt uns als Gemüse ebenso wie als Rohkost. Von mir aus kann sie sich im Garten ausbreiten, aber das wird die gefräßige Maus verhindern.

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