Seit einiger Zeit mache ich meinen Joghurt selbst… Ich mag Joghurt, aber bitte natürlich, möglichst ohne Zusätze, und möglichst rechtsdrehend (l+). Alles, was ich für 1 kg Joghurt brauche sind 1 ltr. Milch und 1-2 Esslöffel -gekauften- Naturjoghurt. Eines benötige ich nicht: einen elektrischen Joghurtbereiter ;-).
MEIN Joghurtbereiter sieht so aus: – Eine Isoliertasche bzw. eine Kühltasche, die wir vor einigen Jahren als Werbegeschenk erhalten haben und die es in ähnlicher Form und Größe überall zu kaufen gibt, besonders im Sommer…
Nun brauche ich nur noch : Milch (egal ob H-Milch, pasteurisierte Frischmilch oder frische Kuhmilch vom Bauern) und einen Naturjoghurt (entweder gekauft oder bereits einen selbst hergestellten Joghurt).
Außerdem noch: einen Topf,einen Rührlöffel oder Schneebesen, einen Herd, und natürlich kleine Behälter mit Deckel, in die ich meine Milch/Joghurt später abfülle, z.B. kleine Gläschen.
1) Die Milch in einem Topf auf ca. 90 Grad erwärmen, sie muss nicht kochen, aber es schadet auch nicht). Bei H-Milch – oder auch bei „Frischmmilch, länger haltbar“, die nur pasteurisiert und homogenisiert wurde – ist dieser Schritt nicht nötig. Bei frischer Kuhmilch vom Bauern ist dieser Schritt jedoch meist unverzichtbar, wenn man einen „perfekten“ Joghurt erhalten möchte.
2) Die Milch auf ca. 45-40 Grad abkühlen lassen, dies dauert ca. 10-15 Minuten, wenn man den Topf von der warmen Herdplatte nimmt (40-45 Grad ist etwas wärmer als handwarm). Als ich mit der eigenen Joghurtherstellung begonnen habe, habe ich die Temperatur vorsichshalber noch mit einem Lebensmittelthermometer kontrolliert, das ich mir bei einer Nachbarin geliehen hatte, aber mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die richtige Temperatur, dann geht es auch ohne ;-). Die richtige Temperatur ist wichtig, denn: ist es den Joghurtkulturen zu heiß, werden sie zerstört, ist es ihnen zu kalt, haben sie keine Lust zu arbeiten).
3) Ca. 1-2 Esslöffel des Naturjoghurts zur Milch geben (die Fettstufe ist egal, außerdem ist es egal, ob der Joghurt aus dem Kühlschrank kommt oder nicht). Den Joghurt gründlich unterrühren, z.B. mit einem Schneebesen, damit keine Krümel oder Klumpen in der Milch verbleiben. In Gläser abfüllen:
3) Die Gläser verschließen und nun dafür sorgen, dass die Temperatur der Milch möglichst beibehalten wird und nicht zu schnell abfällt, z.B. kann man die Gläser in eine Decke packen und an die Heizung stellen, oder in den Backofen, der vorher auf 50° erwärmt und ausgeschaltet wurde, dann evtl. das Licht anlassen. Bei mir kommen die Gläser nun in die oben erwähnte Kühl-/Thermobox, die ich dann zusätzlich noch ein eine Decke einwickle (mache ich nicht mehr, funktioniert auch ohne ;-)). Wenn die Gläser an ihrem Ruheort stehen : in Ruhe reifen lassen, damit die Bakterien bei ihrer Arbeit nicht gestört werden. Nicht umrühren, nicht schütteln!
4) Nach ca. 3-5 Stunden (je nach Wärme) ist der Joghurt in der Regel fertig, nun kann man mal ein Glas in die Hand nehmen und vorsichtig zur Seite neigen – dann erkennt man, wie flüssig der Inhalt noch ist. Wenn es sehr flüssig ist, einfach noch eine Stunde stehen lassen, ist er schon recht fest, kann man die Gläser in den Kühlschrank stellen, wo der Joghurt bzw. dessen Konsistenz in den nächsten Stunden noch etwas fester wird.
5) Der Joghurt ist fertig. Nun einfach genießen: pur, oder mit einer Fruchtsauce (z.B. selbstgemacht) Früchten, Müsli.
Den selbst gemachten Joghurt kann man nun noch einige Male als Starterkultur nehmen – einfach wieder bei Punkt 1 beginnen und anstatt des gekauften Joghurts den hausgemachten nehmen !
Anmerkungen:
– In der Regel nimmt der hausgemachte Joghurt die Konsistenz des Start-Joghurt an, ist dieser sehr fest, sollte es auch der selbst hergestellte Joghurt werden.
– Sollte der eigene Joghurt „schleimig“ sein, d.h. sollte er Fäden ziehen, dann ist er durchaus genießbar und lecker, aber die Temperatur war wohl nicht ideal.
Weitere Links: Bei Maria von „Widerstandistzweckmäßig“ findet man eine sehr anschauliche und informative Anleitung zur Joghurtherstellung. Maria verwendet einen Joghurtbereiter, erläutert aber auch, dass und wie es ohne elektr. Gerät geht
Es grüßt herzlich,
Birthe
Klingt lecker!
Ich habe es einmal mit Kokosmilch (oder Mandeln?) ausprobiert. Das hatte leider nicht funktioniert. Falls ich ein Rezept finde, werde ich es ebenfalls posten 😉
Stromlose Joghurtbereiter kenne ich nicht, wie funktionieren die? Joghurt braucht ja einfach eine konstante (warme) Temperatur.
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Hallo Suna, bei der Joghurt-Zubereitung kommt es wohl eher auf die einigermaßen konstante Temperatur an – wie Du auch schon schreibst. Stromlos wird dies z.B. durch die Bettdecke, die Isoliertasche o.ä. erreicht ;-).
Bin gespannt, ob es mit „Ersatzmilch“ funktioniert … LG Birthe
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hallo,
du erwähnst, dass wenn das joghurt „schleimig“ ist, die temperatur nicht ganz gepasst hat. welche der temperaturen? kannst du mir da helfen? ich mag mein joghurt noch ein wenig perfektionieren!
danke
alex
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Ohje, das kann ich leider im Moment gar nicht genau sagen. Es betrifft die Temperatur unter Punkt 2, außerdem die Temperatur beim langsamen Abkühlen, also quasi beim „Entstehen“ des Joghurts. Einfach weiterhin probieren ;-). LG Birthe 🙂
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Ich habe mehrmals Joghurt gemacht, beim ersten Mal top, danach nur noch „schleimig“. An der Temperatur kann es definitiv nicht gelegen haben, denn ich habe es immer gleich gemacht und die Temperatur mit Thermometer überprüft.
Der einzige Unterschied: Beim ersten Ymal habe ich Bio- Fruschmilch genommen und zunächs5 auf 9= Grad erhitzt – danach habe ich es mit Bio- H- Milch probiert und nur auf 45 Grad erhitzt. Das hat 2x nicht geklappt. Vielleicht hat noch jemand eine Idee.
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Vielleicht liegt es an der Temperatur des Joghurts …? Er sollte möglichst nicht aus dem Kühlschrank kommen, sondern wenigstens zimmerwarm sein… Ich hatte auch sowohl Frischmilch als auch H-Milch, eigentlich funktionierte es mit beiden…weiterhin probieren und austesten :-). Gerne auch hier Rückinfo – Danke ! Herzliche Grüße, Birthe
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Ja, das mache ich auch hin und wieder und habe meinen zwanzig Jahre alten Joghurtbereiter aus dem Keller hochgeholt. Das ist eigentlich einfach.Mein Grund wieder damit anzufangen, war die Tatsache, dass es kaum noch ’stichfesten‘ Joghurt und Handel gibt und wenn, dann ist er mir zu teuer.
LG
Sisah
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Liebe Sisah, die Auswahl an stichfestem Joghurt ist wirklich recht gering. Und vor allen Dingen sieht man es oft erst nach dem Öffnen, ob er stichfest oder nicht ;-).
Gut, wenn Du auf so ein Gerät zurückgreifen kannst – das Alter ist egal, Hauptsache, es funktioniert :-). LG Birthe
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Klingt interessant! Joghurt habe ich noch nie selbst hergestellt, scheint aber gar nicht so schwer zu sein.
LG kathrin
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Liebe Kathrin,
nein, es ist wirklich ganz leicht – probiere es doch einfach einmal :-). Ich fand am Anfang ein Thermometer sehr hilfreich, bis ich ein (Finger-)Gefühl für die richtige Temperatur hatte, bei der der Joghurt hinzugefügt werden kann. LG Birthe
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Oh ja, selbstgemachter Joghurt!!!!! Ich hatte in den 90er Jahren auch mal eine Joghurtmaschine! Z. Z. esse ich wenig Joghurt, so, dass sich das selbst machen gar nicht lohnt! Aber was nicht ist…
Viele Grüße von
Margit
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Vielleicht hast Du das Gerät ja noch irgendwo… ? Und wenn nicht, probiere es doch einfach mal ohne. Man kann auch kleine Mengen zubereiten – und der Joghurt hält sich auch ca. 1-2 Wochen ;-). LG Birthe
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Hallo Birthe!
Nachdem ich schon seit vielen Jahren einen Joghurtbereiter besitze, mache ich mein Joghurt damit. In der Anleitung auf meinem Blog (die Du sicher kennst) habe ich allerdings auch darauf hingewiesen, dass es ganz einfach ohne geht.
Für mich ist selbst gemachtes Joghurt die perfekte Lösung um Müll zu vermeiden und noch mehr Geschmack zu bekommen.
lg
Maria
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Liebe Maria,
habe Deine Anleitung gerade einmal verlinkt – sie ist wirklich sehr anschaulich :-). Ganz so lange mache ich meinen Joghurt noch nicht selbst – nach meinen ersten Fehlversuchen habe ich auch ernsthaft die Anschaffung eines Joghurtbereiters in Erwägung gezogen. Aber ich wollte kein weiteres elektr. Gerät in der Küche haben – nicht wegen dem Stromverbrauch (ist ohnehin nur minimal), sondern aus Platzgründen.
Was mir am eigenen Joghurt genauso wichtiger ist wie die Müllvermeidung ist die Tatsache, dass ich wissen will, was ich esse. Meist verwende ich frische Kuhmilch vom Bauern im Nachbarort, aber manchmal kaufe ich auch Milch im Supermarkt…
Herzliche Grüße, Birthe 🙂
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Hallo Birthe!
Ich verwende auch frische Kuhmilch vom Bauern in der Gegend.
Gemeinsam mit meine selbst gemachten Fruchtmus ist das wirklich eine sehr leckere Zwischenmahlzeit oder Nachtisch.
Danke fürs Verlinken!
lg
Maria
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